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Social Commerce: Die Macht der sozialen Medien

Social Commerce

Hand aufs Herz: Mal ehrlich, wie oft hast du schon etwas gekauft, dass dir auf Instagram und Co. vorgeschlagen wurde? Social Commerce setzt da an, wo die meisten Menschen häufig zu finden sind, nämlich in den sozialen Medien.

Online-Shopping 4.0: Der Verkauf von Produkten über Social Media kommt an – das Kauferlebnis wird emotionaler und persönlicher, denn mit wenigen Klicks kann ohne Umwege eingekauft werden. Im folgenden Beitrag erfährst du alles Wissenswerte über Social Commerce inklusive neue Trends und Tipps, wie du Social Shopping in deinem Unternehmen anwendest.

Social Commerce: Definition

Social Commerce verbindet E-Commerce mit Social Media und stellt die persönliche Beziehung der Kunden untereinander in den Vordergrund. Durch den Einsatz von Social Media wird die soziale Interaktion aufgewertet und für den Verkauf von Produkten eingesetzt. Dank Kaufempfehlungen, aktiver Beteiligung der Kunden beispielsweise am Design oder durch Likes sowie direkter Kommunikation untereinander funktioniert Social Commerce.

Und das richtig gut: Laut einer Studie von Hubspot verzeichneten E-Commerce-Websites weltweit insgesamt 22 Milliarden monatliche Besucher. Dabei ist der Begriff soziale Medien weit gefächert, neben Facebook, Instagram, TikTok und Co. zählen hier die Big Player wie Amazon und Ebay dazu.

Frau shoppt am Smartphone
Einkaufen über Social Media wird als Social Commerce bezeichnet.

Technik-Blogger Steve Rubel und der Risikokapitalgeber David Beisel prägten den Begriff Social Commerce bereits Anfang der 2000er Jahre. So sehen sie Amazon als Pionier im Bereich des sozialen Handelns, da die Funktionen „Wunschliste” und „Erzähle einem Freund von diesem Artikel” bereits damals schon eingeführt wurden.


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Social Commerce: Virtuelles Einkaufserlebnis

Der Verkauf von Dienstleistungen und Waren über soziale Medien boomt: durch die direkte Interaktion mit potenziellen Käufern wird eine persönliche Bindung hergestellt. Faktoren wie Emotionen und aktive Beteiligung der Kunden verbessern das Kauferlebnis. Social-Commerce-Lösungen steigern die Bekanntheit der Produkte, beschleunigen die Kaufentscheidung und bekommen durch Produktempfehlungen im Idealfall noch mehr Interessenten.

Zusammengefasst verfolgen Social-Commerce-Strategien folgende Ziele:

  • Auf Emotionen abzielen: Durch effizientes Involvement wird das Kauferlebnis emotionaler und die Käufer entwickeln eine persönliche Beziehung zu dem Produkt.
  • Direkte Einbindung der Kunden: Durch Kommentare, Likes, Shares und auch Entscheidungen in der Herstellung oder Design eines Produktes haben Kunden das Gefühl aktiv am Produkt mitwirken zu können.
  • Persönliche Beziehungen untereinander fördern: Die Kommunikation der Kunden miteinander sowie die Bewertungen bzw. Weiterempfehlung von Produkten trägt stark zur Gewinnmaximierung bei.
  • Ansprechendes UX-Design: Die Nutzererfahrung bei Shopsystemen ist einfach zu bedienen: Produkte können mit wenigen Klicks direkt gekauft werden.
  • Die Bindung der Marke zum Kunden: Sowohl auf emotionaler als auch persönlicher Ebene wird durch Social-Commerce-Strategien das Verhältnis der Kunden zum Unternehmen langfristig intensiviert.

Dabei knüpft der letzte Punkt eng am Social Proof an. Bei diesem sozialen Phänomen verlassen sich Menschen bei Beurteilungen komplett auf Bewertungen anderer. Im Sinne von: Was gut bewertet und oft gekauft wurde, kann nur gut sein.

Dies ist der Box-Titel
“Moreover, you could learn about the people you don’t know when they recommend a product (which you don’t know now on “traditional” shopping engines).” – David Beisel 

Ein weiterer Vorteil von Social Commerce ist, dass es nicht nur für Kunden einfach ist Produkte zu kaufen, auch aus Sicht der Anbieter vereinfacht es vieles. So werden nahezu alle wichtigen Funktionen wie Versand, Zahlungsabwicklung etc. von den Shop-Betreibern zur Verfügung gestellt.

Schlussendlich spielt ein Faktor die alles entscheidende Rolle, die Conversion Rate. Sie entscheidet darüber, wie viele Kunden das Produkt auch tatsächlich kaufen. Dank Social-Commerce-Strategien wie Produktrezensionen, direkte Kaufoptionen, Weiterempfehlungen, Videos mit Anwendungsbeispielen oder qualitativ hochwertigen Bildern, ist die Wahrscheinlichkeit für Unternehmen eine hohe Konversionsrate zu generieren erheblich gestiegen.

Die Entwicklung von Social Commerce

Anfang der 2000er-Jahre etablierte sich der Begriff Social Commerce – waren es zunächst einzelne Unternehmen, die soziale Medien als Verkaufsplattform einsetzten, sind diese Plattformen heutzutage aus dem Marketing nicht mehr wegzudenken. Der Fokus geht zunehmend in Richtung Kundenbindung und direkte Interaktion: Wer als Marke Social Media nicht in der Marketing-Strategie mit aufnimmt, hat schlechte Karten am hart umkämpften Wettbewerb.

Insbesondere die Coronakrise sorgte 2020 für einen regelrechten Boom in Sachen Social Commerce. Je weniger die Menschen in Läden einkaufen gehen konnten, desto mehr investierten sie Zeit ins Online-Shopping. Bei den meisten ist Social Media ein täglicher Begleiter, warum dann auch nicht dort inspirieren lassen und direkt kaufen? Zu den stärksten Umsatzbereiche zählen dabei Waren des täglichen Bedarfs wie Lebensmittel, Drogerieprodukte oder Tierfutter.

Zukünftige Prognosen gehen so weit, dass im Jahr 2024 ganze 14,5 Prozent des E-Commerce-Umsatzes alleine in China durch den Verkauf von Produkten und Dienstleistungen über Social-Media-Plattformen erwirtschaftet werden sollten. Im Vergleich dazu soll der Social-Commerce-Umsatzanteil in den USA im Jahr 2024 fünf Prozent ausmachen.

Grafik Social Commerce Trends
Der Anteil am E-Commerce-Umsatz: China und die USA im Vergleich. (Quelle: statista.com)

In Zahlen ausgedrückt: Wurde der globale Markt für Social Commerce in den USA im Jahr 2020 auf fast 27 Milliarden US-Dollar geschätzt, sollte dieser laut Prognosen im Jahr 2023 ganze 79,6 Milliarden US-Dollar ausmachen.

Grafik Umsatzsteigerung Social Commerce
Social Commerce Umsatz im Laufe der Jahre. (Quelle: statista.com)

Social-Commerce-Marketing: Social-Media-Plattformen im Überblick

Mit Social Media und der Einbindung zahlreicher digitaler Technologien ist der Markt an Online-Plattformen zur Beschaffung von Informationen und digitaler Kaufprozesse stark gewachsen. Allerdings veränderte sich dadurch auch das Kaufverhalten der Konsumenten: Selten wird der erste Preis akzeptiert, ständiges Vergleichen der Angebote und intensives Studieren der Rezensionen lautet die Devise jetzt.

Mit diesem Wandel mussten auch Social-Media-Plattformen aufstocken und neue Features, wie „Kaufen-Buttons” für Social Commerce anbieten. Zu den wichtigsten Social-Media-Kanälen für Social Shopping zählen laut Statista Facebook, Instagram und Pinterest. Dabei belief sich die Anzahl der Social-Commerce-Nutzer in den USA, die Käufe über Facebook getätigt haben, im Jahr 2021 auf rund 56 Millionen. Bei Instagram waren es im gleichen Jahr rund 32 Millionen Social-Media-Nutzer.

Aber auch TikTok ist am Vormarsch: Mit Nutzerzahlen in Milliardenhöhe steckt die Plattform viel Zeit in die Erweiterung der Social-Commerce-Optionen. Welche Social-Media-Plattformen, welche Features für Social Shopping anbieten, zeigen wir dir jetzt!

Social Commerce auf Facebook

Seit 2007 gibt es den Facebook Marketplace: Dieser macht es Nutzern noch einfacher, ihre Artikel auf Facebook lokal und privat zu verkaufen. Auch können so zahlreiche Produkte entdeckt werden. Im Jahr 2014 wurde zudem der „Kaufen-Button” eingeführt: Dieser soll Nutzer zu Aktionen animieren und Produkte können direkt gekauft werden, ohne die Plattform verlassen zu müssen.

Social Commerce auf Facebook
Auf dem Marketplace von Facebook können Artikel beworben und verkauft werden.

Zudem bietet Facebook weitere Optionen wie Facebook-Retargeting, Anzeigen oder gesponserte Geschichten an. Letztere unterscheiden sich von den Anzeigen – hier werden die Inhalte von Facebook-Nutzern und nicht vom Unternehmen erstellt. Immer, wenn jemand einen Beitrag des Unternehmens liked oder interagiert, wird eine gesponserte Geschichte erstellt und im News-Feed angezeigt.

In Zukunft setzt Facebook einen noch stärkeren Fokus auf Social Commerce, vom direkten Kauf im Messenger bis hin zu eigenen Shops: Mehr dazu erfährst du weiter unten im Beitrag bei den Trends für das Jahr 2022.

Social Commerce auf Instagram

Instagram ist mit seinen neuen Commerce-Features immer ganz vorne mit dabei. Bereits seit 2018 gibt es Instagram Shopping, hier können User neue Produkte entdecken und direkt kaufen. Dazu wird einfach der Produktkatalog bei Instagram hinterlegt und im Newsfeed jene Produkte im Beitrag markiert.

Für Unternehmen ist das besonders interessant, da die Produkte direkt auf der Instagram-Seite gekauft werden können, ohne die App dafür verlassen zu müssen. Für die Erstellung wird entweder der Commerce Manager verwendet oder auf Online-Shops wie Shopify zurückgegriffen.

Social Commercea auf Instagram
Auf Instagram kann man etwas kaufen ohne dafür die App verlassen zu müssen.

Social Commerce auf Pinterest

Auch Pinterest setzt auf Social Shopping: so sind Produkt-Pins in den visuellen Suchergebnissen über die Lens-Funktion integriert. Dabei stammen diese aus zwei Quellen, einerseits aus Produktkatalogen und andererseits aus Rich Pins.

Während Produkt-Pins aus Katalogen als Shopping-Anzeigen beworben werden können, ist das bei Rich Pins nicht möglich. Rich Pin-Daten werden nur angezeigt, wenn sich das Unternehmen auf der verifizierten Händlerliste von Pinterest befindet. Deswegen ist die direkte Kaufoption auf Pinterest aktuell nur ausgewählten Anbietern vorenthalten.

Zudem bietet die Pinterest Lens noch mehr Möglichkeiten: Machst du ein Foto, beispielsweise von einem Sneaker, zeigt es dir direkt passende Produkt-Pins an. Das Scannen von Produkten über die Pinterest Lens ist einzigartig und sticht im Vergleich zu den anderen sozialen Medien hervor. Du willst noch mehr Informationen zum Marketing auf Pinterest erhalten? Dann lies dir unseren Guide durch.

Social Commerce auf Pinterest
Auf Pinterest können Produkte via Produktkataloge oder Rich Pins ge- und verkauft werden.

Social Commerce auf TikTok

Auch TikTok startet in Sachen Social Commerce voll durch. So zählen Collection Ads und Dynamic Showcase Ads zu den wichtigsten Features:

  • Collection Ads: Sie ermöglichen, benutzerdefinierte Produkt-Cards in In-Feed-Videoanzeigen zusammenzufügen. Im Gegensatz zu normalen Anzeigen, bei denen die App verlassen werden muss, führen diese Ads zu einem In-App-Katalog.
  • Dynamic Showcase Ads: Sie sind maßgeschneiderte Videoanzeigen, die in Echtzeit auf Basis einer Anzeigenvorlage erstellt werden. Die Vorlagen werden mit Produktinformationen aus einem regelmäßig aktualisieren Produktkatalog gefüllt. Zudem basieren diese Anzeigen auf den Interessen und Aktivitäten der User.

Allerdings befinden sich diese Funktionen noch in der Testphase und sind nicht für alle User verfügbar.

Social Commerce auf Tiktok
Mithilfe der Collection Ads und der Dynamic Showcase Ads können auf TikTok Produkte gekauft und auch verkauft werden.

Tipps für eine erfolgreiche Socia-Commerce-Strategie

Du willst auch dein Unternehmen auf ein neues Level bringen und Produkte über Social Media anbieten? Dann haben wir jetzt 5 Tipps für dich wie du deine Social-Media-Strategie erweitern und erfolgreich am Social-Commerce-Markt mitwirken kannst:

  1. Zielgruppe kennen: Du musst deine Zielgruppe in- und auswendig kennen und genau wissen, auf welchen Kanälen sie sich bewegt.
  2. CTA-Buttons verwenden: Nutze die Option für “Shop Now” Buttons: Deine User sollten direkten Zugang zu den Produkten haben, ohne die jeweilige Social-Media-App verlassen zu müssen.
  3. Storytelling: Investiere Zeit in hochwertigen Content und erzähle eine Geschichte zum Produkt.
  4. Zeit nehmen: Plane genügend Zeit für die Erstellung der Produktkataloge auf den Social-Media-Plattformen sowie der Planung für Multichannel-Kampagnen ein.
  5. Verlinkungen setzen: Vernetze sämtliche Social-Media-Kanäle untereinander, verlinke den Shop und vergiss auch nicht auf deiner Website Verlinkungen zu den Plattformen zu setzen.

Eines ist gewiss: Social Commerce ist am Vormarsch und die einzelnen Plattformen tüfteln bereits an neuen Strategien und Funktionen zum Social Shopping. Wir geben einen Ausblick in die Zukunft und zeigen dir welche Social-Commerce-Trends du erwarten kannst.

1. Live Shopping

Bereits jetzt ist Live Shopping ein beliebter Trend: In China ist diese Art des Einkaufens besonders beliebt. So konnten zwei chinesische Live-Streamer in nur zwölf Stunden einen Umsatz von ca. drei Milliarden Dollar über soziale Medien erwirtschaften.

Über eingeblendete Links können User in Live-Schaltungen Produkte kaufen. Hohe Zuschauerzahlen und die zielgruppengerechte Kommunikation sprechen für sich, auch die Einbindung von Influencern lohnt sich für Unternehmen. Dabei ist besonders vorteilhaft, dass viele Informationen zum Produkt preisgegeben werden können und Live-Tests direkt durchgeführt werden, um potenzielle Käufer zu gewinnen.

2. Über Direktnachrichten einkaufen

Zukünftig sollen User direkt mit neuen Messaging-Buttons über Facebook Messenger, WhatsApp oder Instagram Direct Unternehmen anschreiben können. So werden in dem Chat Produkte vorgestellt und idealerweise auch erworben. Zudem können Fragen gestellt und Hilfe erhalten werden.

3. Facebook-Shops

Die Social-Media-Plattform will mit Facebook-Shops das Online-Shopping noch leichter machen. So ist die Funktion hauptsächlich auf mobile angelegt und die Einrichtung soll dabei sehr leicht gehandhabt werden: Produkte werden in einem Katalog angelegt und im Shop mit einem Titelbild sowie passendem Farbschema versehen. Für User sollten die Facebook-Shops über die Seiten der Unternehmen sowie in Stories und Anzeigen auffindbar sein.

Fazit Social Commerce: So bewegst du die Community zum Kaufen

Social Commerce ist der Trend, wenn es um Einkäufe über Social Media geht. Das schnelle, unkomplizierte Kaufen ohne die App verlassen zu müssen und die emotionale Verbundenheit der User zum Produkt bzw. zu der Marke stehen dabei im Vordergrund.

Du willst auch deine Produkte über Social Media verkaufen aber brauchst noch ein paar Hilfestellungen? Wir unterstützen dich bei der Integration von Social-Commerce-Konzepten in dein Social-Media-Konzept und erzielen gemeinsam starke Ergebnisse.

FAQ

Was versteht man unter Social Commerce?

Social Commerce bedeutet, dass Produkte über soziale Medien wie Facebook, Instagram oder Pinterest gekauft werden können.

Wie funktioniert Social Commerce?

Auf sozialen Medien werden Produkte beworben, die der User direkt in der App bzw. im Online-Shop kaufen kann, ohne diese verlassen zu müssen. Das gesamte Kauferlebnis findet auf Social Media statt.

Was muss ein Unternehmen beachten wenn es im Social Commerce erfolgreich sein will?

Wichtig sind qualitativ hochwertige Inhalte und das genaue Kennen der Zielgruppe. Zudem müssen jene Kanäle ausgewählt werden, die die User am meisten konsumieren.

Ist Social Media E-Commerce?

Social Commerce verbindet E-Commerce mit Social Media und stellt die persönliche Beziehung der Kunden untereinander in den Vordergrund.


Bildquellen: © William W. Potter – stock.adobe.com; © Monkey Business – stock.adobe.com; © statista.com; © statista.com

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