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Facebook-Algorithmus: Ranking-Faktoren für organische Reichweite

Facebook-Algorithmus

Warum postet man etwas auf Facebook? Ganz genau: um gesehen zu werden. Allerdings macht der Facebook-Algorithmus das zu einer nicht ganz leichten Aufgabe. Wir erklären, was Inhalte auf Facebook brauchen, um durch den Algorithmus als relevant eingestuft zu werden und so in den Feed der Facebook-User zu gelangen!

Wie funktioniert der Facebook-Algorithmus?

Der Facebook-Feed sieht bei jedem User anders aus. Dahinter steckt eben der Algorithmus, der bewertet, welche Inhalte von Freunden und Unternehmen für die jeweilige Person interessant sein könnten, denn alle Inhalte auf einmal im Feed auszuspielen, wäre schlicht unmöglich.

Aus diesem Grund gibt es den Facebook-Algorithmus; vielleicht kennst du ihn auch unter seinem alten Namen EdgeRank. Er filtert alle Postings heraus, die einen User auf Basis seiner Interessen und seines Online-Verhaltens vermutlich besonders ansprechen. Das funktioniert so:

  1. Facebook registriert und bewertet alle Beiträge, die im Netzwerk eines Users kursieren, nach bestimmten Ranking-Signalen.
  2. Dann siebt der Algorithmus anhand der gesammelten Daten über den User alle Beiträge aus, die für diesen wahrscheinlich nicht interessant sind. Zusätzlich filtert er nach Möglichkeit auch den Content heraus, den User generell nicht sehen wollen (z. B. Spam oder Clickbait).
  3. Anhand der Verhaltensdaten über den User weiß der Algorithmus in etwa, wie dieser auf welche Beiträge reagieren wird und stuft deren Relevanz entsprechend ein (zum Vergleich: der User kommentiert fast immer unter süßen Tier-Videos einer bestimmten Facebook-Gruppe, seltener unter den Sport-Beiträgen des Cousins und reagiert fast gar nicht auf neue Weiterbildungs-Videos der Firma).
  4. Das würde nun aber dazu führen, dass fast immer nur die gleichen Beiträge angezeigt werden. Deshalb schickt der Algorithmus noch weitere ähnliche Beitrags-Arten in den Feed und sorgt damit für eine vielfältige Auswahl, die der User durchscrollen kann.

Diese Funktionsweise der Algorithmen auf Facebook und anderen Social-Media-Portalen bedeutet auch, dass es heute praktisch unmöglich ist, ohne diese zu organischer Reichweite zu kommen. Leider hält Facebook die genaue Funktionsweise des Algorithmus mitsamt seiner vielen Optimierungen und Kalkulationen über die Jahre noch immer geheim – ansonsten würde dieser ständig manipuliert werden.

Dennoch kann man den Facebook-Algorithmus auch 2022 ganz klar für sich nutzen! Wie genau, das folgt jetzt.


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Was stuft der Algorithmus als relevant ein?

“Meaningful Interactions” als wesentliches Algorithmus-Kriterium – für Unternehmensseiten bei Facebook, die einfach verkaufen wollen und sich nicht groß um User kümmern wollen, war das zum Zeitpunkt der Neuerung nicht gerade die beste Neuigkeit.

Denn wenn zum Beispiel andere Beiträge von Seiten und Personen, mit denen ein User kürzlich häufig interagiert hat (Affinity-Prinzip), als relevanter eingestuft und öfter angezeigt werden, stellt das für Unternehmen schon mal eine ordentliche Herausforderung dar. Wie soll man da noch gesehen werden?

Facebook-Algorithmus am Laptop
Der Facebook-Algorithmus zeigt an, was er als für dich relevant einstuft.

Keine Sorge, natürlich gibt es trotzdem einige Möglichkeiten, im Feed der User präsent zu sein und Eindruck zu machen. Der Facebook-Algorithmus 2022 bewertet nämlich folgende Ranking-Signale positiv:

Ranking-Signal 1: Interaktionen und Beliebtheit

Engagement ist eine der Grundsäulen des Social-Media-Erfolgs. Dementsprechend gibt es viele Faktoren, die man für das Facebook-Ranking beachten kann:

  • Kommentare und Likes

Neben den eigentlichen Kommentaren zu einem Post werden außerdem auch Antworten auf Kommentare gewertet. Je länger der Kommentar ist, desto besser – sofern der Inhalt sinnvoll ist, versteht sich. Alle Arten von Unterhaltung mit anderen sind in den Augen des Algorithmus eine gute Sache.

Tipp: Damit du auf alle Kommentare sofort gezielt antworten kannst, ist ein Social-Media-Monitoring-Tool hilfreich.

Aber auch Reaktionen, die über ein „Like“ hinausgehen, sind relevant: Ein „Like“ ist daher gut, ein „Love“ sogar noch besser. Das gilt genauso für die anderen Reaktionen, die man bei einem Facebook-Post hinterlassen kann.

Emoticons für Reaktionen auf Facebook-Beiträge
Auf Facebook hat man mehrere Emoticons zur Auswahl, mit denen man auf einen Beitrag reagieren kann.
  • Shares über den Messenger

Wird ein Link über den Messenger an jemand anderen verschickt, wertet der Algorithmus das als eine meaningful interaction. Immerhin wird durch eine Nachricht deutlich persönlicher kommuniziert, als wenn der Link „nur“ in der eigenen Chronik und mit allen Freunden bzw. Fans geteilt wird.

  • Beiträge, die besonders hohes Engagement bewirken

Dein Beitrag wurde geteilt und der geteilte Post konnte wiederum einiges an Interaktion auslösen? Perfekt! Dem Weight-Prinzip folgend, stuft der Facebook-Algorithmus solche weitreichenden Beiträge als relevanter ein.

Ranking-Signal 2: Beziehungen

  • Content-Ersteller

Manche Content-Ersteller werden als relevanter eingestuft. Beispielsweise schätzt der Algorithmus auf Facebook die Beziehung einzelner Benutzer untereinander ein. So werden beispielsweise Beiträge von Familienmitgliedern, die auch weitaus häufiger interagieren, höher bewertet – so auch Beiträge von Profilen, an denen man selbst häufig Interesse zeigt.

  • Vollständigkeit des Ersteller-Profils

Ist das Profil des Content-Erstellers zu einem gewissen Prozentsatz ausgefüllt, wird es als seriöser eingestuft (zum Vergleich: Gekaufte Fake-Profile auf Facebook haben oft nicht einmal ein Profilbild). Vervollständige daher die Angaben, wähle die richtige Seitenkategorie und lade ein hochwertiges Profilbild hoch.

Ranking-Signal 3: Typ des Inhalts

  • Art des Beitrags

Nicht alle Beiträge sind gleich erfolgreich. Allen voran gehen immer noch visuelle Inhalte – unter ihnen ist das Video am beliebtesten. Aber auch ein gut beworbener Link kann viel Interesse auf sich ziehen. Es ist immer eine Frage der Zielgruppe und des schlauen Marketings.

  • Wie informativ der Inhalt ist

Ist der Content sinnvoll und informativ, verwenden User mehr Zeit darauf, interagieren entsprechend mehr und teilen diesen häufiger.

  • Wie lange User auf dem Beitrag verweilen

Ob ein User sich einen Beitrag genauer anschaut oder bei einem Video nach den ersten 15 Sekunden wegklickt, sagt einiges über dessen Interesse aus. Anhand dieser Verweildauer kann der Algorithmus also aussagen, ob ein Post bei den meisten Usern gut ankommt oder nicht.

Ranking-Signal 4: Aktualität

Der Algorithmus auf Facebook hat vor allem eine Aufgabe: zur richtigen Zeit die richtigen Inhalte an interessierte User auszuspielen. Damit sollen die Interaktionsraten von Usern gesteigert und die Verweildauer auf Facebook erhöht werden.

Aus diesem Grund ist die Aktualität eines Beitrages wichtig, denn neue Posts landen laut Facebook im Feed ganz oben. Zwar füllt der Algorithmus Leerstellen im Feed auch mit älteren Posts, dennoch ist es ganz klar ein Vorteil, wenn du deine Posts so planst, dass sie zur besten Zeit online gehen und so von deiner Zielgruppe sofort gesehen werden.

Achtung: Das sind längst nicht alle Faktoren, die der Algorithmus berücksichtigt, denn dieser wird ständig weiterentwickelt. Das macht es unmöglich, vollständige und dauerhaft gültige Aussagen zu treffen. Zudem gibt es keine detaillierten offiziellen Angaben.

Werbung im Facebook-Algorithmus

Kein Social Media Marketing ohne Facebook Ads! Nur: Wie steht der Algorithmus dazu? Werbeanzeigen sind schließlich nicht unbedingt der relevanteste Content für User…oder?

Tatsächlich schließen sich Facebook Ads und eine gute Platzierung im Newsfeed nicht aus. Zumindest nicht, solange die Zielgruppe stimmt: Bei den Ads kannst du sehr präzises Targeting betreiben, und das solltest du auch tun.

Facebook-Ads-Seite auf einem Laptop-Bildschirm
Facebook Ads können deine Position im Newsfeed beeinflussen.

Wenn du zum Beispiel einen informativen Blogartikel per Facebook Ad promotest, sollte die Anzeige wirklich nur an Leute ausgespielt werden, die sich für das Thema interessieren könnten. Genauso wichtig ist es, dass du nicht mit ein- und demselben Content ständig dieselbe Person anvisierst – das wirkt erst recht wie Werbung und nervt, statt Interesse zu wecken.

Fazit: Wenn du Facebook Ads einsetzt, reicht es beim neuen Algorithmus nicht, bloß das Budget zu erhöhen. Deine Werbeanzeigen müssen dem User einen Mehrwert bieten, so einfach ist das. Apropos einfach – gibt es eigentlich eine Methode, auf „ehrliche“ Weise die organische Reichweite zu steigern?

Wie nutzt man den Facebook-Algorithmus für mehr Reichweite?

Wie wir oben gezeigt haben, gibt es so einige Faktoren, die man berücksichtigen muss, wenn man vom Algorithmus als wichtig eingestuft werden will. Dazu zählen eben Relevanz, Aktualität und einige Engagement-Faktoren wie die Verweildauer und die Anzahl der Likes.

Dementsprechend besser bewertet werden Aktivitäten, die ein bisschen mehr Zeit in Anspruch nehmen als ein simpler Like-Klick. Anders gesagt: Kommentieren und Teilen sind wertvoller als ein klassisches Like. Damit ein Post aber derartige Reaktionen hervorruft, ist von den Betreibern einer Unternehmensseite schon einiges gefragt. Daher hier noch einmal die Grundaussage:

Der Facebook-Algorithmus bewertet alles als positiv, was möglichst viel Engagement hervorruft und dafür sorgt, dass der User lange bei einem Posting verweilt. Und was kannst du als Seitenbetreiber aus dieser Erkenntnis machen? Hier sind ein paar Tipps:

Hier kannst du Inhalte an eine interessierte Fanbase ausspielen und mit den Followern in Kontakt treten: Antworte unbedingt selbst auf Kommentare!

  • Erinnere die Fans deiner Seite daran, dass sie Inhalte für ihren Newsfeed priorisieren können.

Das geht, indem man zum „Abonniert“-Button navigiert und dann die Einstellung „Als Erstes anzeigen“ wählt. Achtung: Übertreibe es mit solchen Forderungen nicht. Denn sonst bist du ganz schnell auf der Bettel-Schiene und die sieht der Algorithmus nicht gern.

  • Poste öfter mal ein Live-Video.

Dadurch lässt sich leichter eine Diskussion ins Rollen bringen und das authentische Engagement schießt in die Höhe.

  • Poste zur richtigen Zeit.

Facebook Analytics verrät dir genau, wann Postings am besten angenommen werden und daran solltest du dich unbedingt orientieren. Wenn deine Zielgruppe vor allem am frühen Nachmittag aktiv ist und deine Inhalte nur sehr unregelmäßig und vorzugsweise um 1 Uhr morgens online gehen, interessiert das den Algorithmus herzlich wenig.

Drei Personen zeigen auf einen Laptop
Die Zeiten, zu den du etwas auf Facebook postest, sind wichtig für dein Ranking.
  • Optimiere deine Landingpages bzw. Webseite.

Wenn eine externe Seite eine gute User Experience garantiert, ist das für den Algorithmus ein Qualitätsmerkmal. Das heißt: Weg mit Werbungs-Overkill, langen Ladezeiten usw.

  • Verweise auch auf Facebook-interne Posts.

Facebook will, dass der User möglichst lang im Netzwerk bleibt. Wenn du ihn allzu oft in eine völlig andere Richtung schickst, wird der Facebook-Algorithmus negativ reagieren.

  • Poste regelmäßig

Wenn du regelmäßig Beiträge postest, bleibst du nicht nur im Fokus deiner Fans, sondern schaffst auch Vertrauen in deine Pünktlichkeit. Plane die Beiträge zudem sinnvoll ein. Wenn du täglich postest, solltest du also nicht alle 7 Beiträge am Stück veröffentlichen, sondern beispielsweise (je nach Zielgruppe) jeweils einen um 17:00 Uhr.

  • Achte auf das richtige Format

Je nach Beitrag und dem, was du erreichen willst, bieten sich andere Inhalte an. Wenn du mehr Traffic auf deine Webseite bringen willst, dann bietet sich ein Post mit Link an. Wenn du eine Auswahl deines Sortiments zeigen willst, dann nutze die Carousel-Funktion. Variiere die Inhalte und Formate auch, damit die User nicht immer das Gleiche zu Gesicht bekommen – ansonsten tritt Ad-Fatigue ein.

  • Nutze native Formate

Da heutzutage kein Mensch mehr das Handy dreht, lohnt es sich, alle Posts so zu gestalten, dass sie im Hochformat sofort gut zur Geltung kommen. Lade also beispielsweise Videos direkt hoch.

Mach dir den Facebook-Algorithmus zum Freund

Es ist zugegeben ein wenig frustrierend, dass der Algorithmus nicht direkt beeinflusst werden kann und man sich sozusagen dauerhaft um ein vorbildliches Auftreten bemühen muss.

Trotzdem ist das gar nicht so schwer, wenn man erst einmal gelernt hat, alle relevanten Faktoren zu beachten. Dann wird das Posten der richtigen Inhalte zur Routine und du wirst immer mehr Erfolge verzeichnen können. Mit dem Wissen, dass sich andere ebenso bemühen müssen und nicht schummeln können, ist das durchaus ein großer Motivationsfaktor.

Tipp: Behalte Neuerungen im Facebook-Algorithmus im Auge, denn dieser wird ständig optimiert. Wenn du diese gleich im Blick hast, kannst du diese Updates als einer der ersten nutzen.

FAQ: Häufig gestellte Fragen

Kann man Facebook-Algorithmus beeinflussen?

Den Algorithmus auf Facebook kann man nicht direkt beeinflussen, aber man kann dafür sorgen, dass dieser die eigenen Beiträge als relevant einstuft, indem man sich um positive Präsenz auf dem Portal bemüht.

  • Spam-artige Beiträge unterlassen
  • mit Fans interagieren
  • auf Kommentare antworten
  • zur richtigen Zeit posten
  • Relevante Beiträge posten
  • etc.

Kann man den Facebook-Algorithmus umgehen?

Leider funktionieren Hoaxes und Tricks trotz gegenteiliger Aussagen mancher User nicht. Allerdings gibt es seit dem Story-Format auf Facebook nun doch eine Möglichkeit, den Algorithmus zu umgehen und ohne Filterung aufzuscheinen. Poste also ab und zu eine Story.

Wie funktioniert der Algorithmus von Facebook?

Der Facebook-Algorithmus filtert aus dem Gesamtinventar aller Beiträge jene heraus, die anhand des Nutzerverhaltens für diesen interessant sein könnten. Zudem sucht er ähnliche Beiträge, um diese als Variation im Feed auszuspielen und eine Auswahl zu schaffen.

Wie sortiert Facebook die Beiträge?

Der Facebook-Algorithmus berücksichtigt einige Faktoren, anhand derer er Beiträge als relevant einstuft. Das sind zum Beispiel:

  • Häufigkeit der Interaktion
  • Verweildauer
  • Wer hat gepostet und wann?
  • etc.

Bildquellen: © Solen Feyissa – unsplash.com; © Markus Spiske – unsplash.com; © yamonstro – stock.adobe.com; © Will Francis – unsplash.com; © John Schnobrich – unsplash.com

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